Ein Leitfaden für Mitarbeiter Upskilling mit bewährten Umsetzungstipps

Man braucht keine Kristallkugel, um zu erkennen, dass Unternehmen motiviert sind, ihre Mitarbeiter zu halten und eine angenehme Umgebung zu schaffen, in der sie ihre Ambitionen verwirklichen und einen geschäftlichen Mehrwert schaffen können. Angesichts externer Faktoren wie der Digitalisierung und des Fortschritts der Konkurrenten kann es jedoch passieren, dass Unternehmen nicht in der Lage sind, Qualifikationslücken mit ihrer aktuellen Belegschaft zu schließen. Die aktuelle Belegschaft zu entlassen und neue Mitarbeiter einzustellen, ist keine gesunde Option.

Deshalb setzen Unternehmen auf Weiterbildungsmaßnahmen, die es ihnen ermöglichen, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Mitarbeiter zu halten, sie beruflich weiterzuentwickeln und gleichzeitig die Unternehmensziele zu erfüllen.

In diesem Blog-Beitrag sprechen wir über die Vorteile der Mitarbeiterweiterbildung und einige Tipps, wie Sie Ihre Mitarbeiter mit einem geringen Budget weiterbilden können. Lesen Sie weiter!

Beginnen wir mit der Definition von Upskilling. Kurz gesagt: Sowohl das Upskilling- als auch das Reskilling-Konzept implizieren das Erlernen neuer Skills, die für ein Unternehmen oder ein Jobprofil erforderlich sind. Während Reskilling das Lernen für eine spätere Tätigkeitsveränderung innerhalb eines Unternehmens bedeutet, bedeutet Upskilling die Weiterentwicklung des vorhandenen Fachwissens, um Qualifikationslücken zu schließen. In der Regel führen Unternehmen Upskilling bei High-Potentials durch, um deren Karrierewege zu fördern und ihr Fachwissen zu vertiefen.

Dieses Konzept ist nicht neu, gewann aber im Jahr 2020 nach dem berüchtigten COVID-19 Ausbruch, der viele Unternehmen dazu veranlasste, ihre Belegschaft zu verkleinern, zu entlassen oder ihre Geschäftsmodelle neu zu gestalten, an Bedeutung. Eine Umfrage von TalentLMS zeigt, dass 42 % der Unternehmen damit begonnen haben, Upskilling-Initiativen zu implementieren, um sich an einen schwankenden Wirtschafts- und Arbeitsmarkt anzupassen. Ganze 91% der Unternehmen geben zu, dass ihre Upskilling- und Reskilling-Initiativen ihnen geholfen haben, die Produktivität zu verbessern.

Das ist nicht der einzige Vorteil, den Sie durch die Schulung Ihrer Mitarbeiter erhalten. Lassen Sie uns sehen, welche anderen Vorteile Sie durch die Implementierung eines Upskilling-Projekts in Ihrem Unternehmen erhalten können.

Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen Upskilling und Mitarbeiterengagement. Die gleiche Umfrage von TalentLMS ergab, dass 74% der Mitarbeiter wahrscheinlich ein Unternehmen verlassen werden, wenn ihr jetziges Unternehmen keine Reskill– oder Upskill-Kurse anbietet. 

Die Implementierung von Upskill-Projekten und Schulungsinitiativen zeigt Ihre Bereitschaft, in Mitarbeiter zu investieren, sie auf die zukünftige berufliche Entwicklung vorzubereiten und zu verhindern, dass sie auf dem Arbeitsmarkt überflüssig werden.  

Kandidaten übernehmen den Arbeitsmarkt, sodass Arbeitgeber für die Zukunft einstellen. Selbst wenn ein Kandidat nicht perfekt in das Stellenprofil passt, aber großartige Trainingsfähigkeiten zeigt und über angrenzende Fähigkeiten verfügt, werden 78 % der Unternehmen in Erwägung ziehen, ihn einzustellen und später weiterzubilden. 

Diese Tendenz führt zu einer großen Qualifikationslücke. 92 % der Führungskräfte in den USA glauben, dass ihre aktuelle Belegschaft nicht so qualifiziert ist, wie sie sein sollte. So fehlen zum Beispiel Soft Skills wie kritisches Denken, Kommunikations- und Schreibfähigkeiten sowie Führungsqualitäten bei den Kandidaten am meisten. 

Um die Qualifikationslücken Kurve abzuflachen, müssen Unternehmen ihre Belegschaft upskillen und umschulen, um den Anforderungen der Digitalisierung gerecht zu werden und sich auf die zukünftigen Herausforderungen vorzubereiten. Amazon hat beispielsweise das Programm „Upskilling 2025″ ins Leben gerufen, das unternehmensweite Schulungen für die Jobs der Zukunft vorsieht. Das Programm zielt darauf ab, die riesige Belegschaft zu halten und sie auf die Arbeit in Bereichen wie Cloud Computing und maschinelles Lernen vorzubereiten, die bei Amazon bis 2025 gefragt sein werden. 

Die Einführung eines Upskill-Projekts kann auch Ihren Recruiting-Workflow verbessern. Mit dem richtigen Upskilling-Programm können Sie Folgendes erreichen:

• Einen größeren Talentpool, da Sie mehr Kandidaten rekrutieren und mit Ihrem Lern- und Entwicklungsangebot mehr Bewerber anziehen können.
• Eine erfolgreiche Arbeitgebermarke. Lernprogramme und Upskill-Projekte verschaffen Ihnen einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Ihren Mitbewerbern und schaffen ein attraktives Image eines zuverlässigen und fortschrittlichen Unternehmens.
• Erhöhte Anzahl von Weiterempfehlungen. Loyale Mitarbeiter sind eher bereit, ein Unternehmen an ihre Freunde weiterzuempfehlen, vor allem, wenn es gute Gründe dafür gibt.

Upskilling ist ein kontinuierlicher Prozess, der nicht über Nacht passiert. Deswegen ist es eine hervorragende Grundlage für die Entwicklung einer Lernkultur in Ihrem Unternehmen. Einer der größten Nachteile von On-Demand-Trainings ist, dass die Mitarbeiter nur selten die Chance bekommen, ihr Wissen in die Praxis umzusetzen. Mit Reskilling– und Upskilling-Projekten würden die Mitarbeiter ihren Karriereweg innerhalb einer Organisation langfristig kennen und ihre neuen Fähigkeiten bei der Arbeit anwenden. 

Sie müssen nicht unbedingt ein Upskilling-Projekt von Grund auf erstellen. Analysieren Sie stattdessen Ihre aktuellen Lernprogramme und schauen Sie, ob Sie sie für Gamification- oder Microlearning-Kurse umfunktionieren können.

Wenn es darum geht, ein Upskilling-Projekt zu implementieren, stehen Unternehmen häufig vor Herausforderungen wie Zeitmangel, dem Dilemma, in der Freizeit oder bei der Arbeit zu lernen, und mangelnder Akzeptanz der Mitarbeiter. Aus diesem Grund entwickeln Unternehmen verschiedene Lernformate, um den Mitarbeitern das Lernen zu erleichtern. 

Hier sind ein paar Ideen für kostengünstige und dennoch einfach zu implementierende Lernformate im Hinblick auf ein Upskilling-Projekt: 

• Microlearning. Dieses Format beinhaltet kurze Inhaltsformate wie 5-Minuten-Videos, die sich Mitarbeiter bei Bedarf oder als Teil einer kontinuierlichen Lerninitiative ansehen können. Microlearning wird immer beliebter, da es den Mitarbeitern ermöglicht, in ihrem eigenen Tempo und mit geringem Zeitaufwand zu lernen. Pandora, ein Schmuckhändler, hat beispielsweise kurze 15-minütige Mikrokurse eingeführt, um eine gesunde Beziehung zwischen Mitarbeiter und Manager zu fördern.
• Peer-to-peer training. Sollten Sie bereits benötigte Experten in Ihrem Unternehmen haben, warum bitten Sie diese nicht um Mentoring und Training mit Gleichaltrigen? So können Sie Fachwissen innerhalb Ihrer Organisation verteilen, vermeiden die Einladung externer Coaches und helfen den Experten, sich beruflich weiterzuentwickeln.
• Selbsttraining. Wenn Sie sich für Selbsttraining entscheiden, sorgen Sie für einen reibungslosen Ablauf, der Ihre Mitarbeiter dazu motiviert, sich neues Wissen anzueignen und es in der Praxis anzuwenden. Denken Sie darüber nach, für jeden Mitarbeiter einen persönlichen Entwicklungsplan (PEP) mit den wichtigsten Lernzielen und -ergebnissen nach der Schulung zu erstellen. So können Sie den Fortschritt Ihrer Mitarbeiter messen und das Lernprogramm bei Bedarf anpassen.

Selbst große Unternehmen entscheiden sich für vorgefertigte Lösungen wie Lernmanagementsysteme (LMS), Virtual-Reality (VR)-Trainingssoftware oder Mentoring-Anwendungen.  

Erstens müssen Sie nicht viel Geld investieren, um Ihre eigene Software von Grund auf zu entwickeln, Entwicklungspartner zu finden (oder ein eigenes Team aufzubauen), Softwareanforderungen zu sammeln und das System anschließend zu warten. 

Zweitens kann fertige Software eingerichtet werden, sobald Sie sie benötigen. 

Und schließlich lassen sich moderne Tools leicht an die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens anpassen und mit zusätzlichen Modulen, Integrationen und vielem mehr erweitern. So erhalten Sie eine personalisierte und skalierbare Suite von Werkzeugen auf Abruf, ohne dass Sie sich darum kümmern müssen. 

Das Upskilling von Mitarbeitern ist kein HR-Trend, der bald wieder verschwinden wird. Mit der Digitalisierung, dem Wechsel zu einem „New Normal“-Paradigma und volatilen Volkswirtschaften müssen Arbeitgeber und ihre Belegschaft Hand in Hand gehen, um die Rentabilität von Unternehmen zu gewährleisten und Wettbewerbsvorteile auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten. 

Hier bei HRForecast glauben wir an die Macht von People Analytics und Personalplanung, die Unternehmen dabei helfen, langfristige Personalpläne zu erstellen und Qualifikationslücken in der Zukunft zu vermeiden. Wenn Sie mehr über unsere anpassbaren Lösungen für People Analytics und Personalplanung gerfahren möchten, senden Sie uns eine Nachricht und wir melden uns in Kürze bei Ihnen.