Was ist digitale Weiterbildung?
Wenn Sie mit Filmen wie Robot, Matrix oder Terminator groß geworden sind, wissen Sie wahrscheinlich, was eine Roboter-Apokalypse ist. Manche reden davon, wie Roboter einmal alle menschlichen Arbeiten übernehmen werden, während andere verzweifelt den Kopf schütteln und sagen, dass es doch bereits so weit ist. Es gibt dabei nur ein Problem: Das stimmt nicht. Das Problem besteht nicht darin, dass Roboter irgendwann unsere Arbeitsplätze übernehmen werden, sondern vielmehr darin, wie unsere Kreativität, unser Urteilsvermögen und unsere Fähigkeiten, denen einer Maschine in Zukunft überlegen bleiben können.
Die Herausforderung, der wir uns gegenübersehen, nennt sich Qualifikationsdefizit. Abhilfe schafft hier das sogenannte „Digital Upskilling“.
Beginnen wir zuerst mit einer kurzen Übersicht darüber, wie sich das Erlernen und die Weiterentwicklung von digitalen Kompetenzen von Anfang an stetig auf eine Verbesserung der Produktivität am Arbeitsplatz konzentriert haben.
1924 – Professor Sidney Pressey von der Ohio State University erfindet den „Automatischen Lehrer“, der Schülern dabei helfen soll, sich selbst intensiv auf Prüfungen vorzubereiten.
1954 – BF Skinner, ein Harvard-Professor, entwickelt die „Lernmaschine“, die es Schulen ermöglicht, das programmierte Lernen einzuführen.
1960 – „PLATO“ (Programmed Logic for Automated Teaching Operations) wird von der University of Illinois entwickelt und ist vier Jahrzehnte lang in Betrieb. Das Lernsystem wird am Ende von Studenten im ganzen Bundesstaat genutzt.
1990 – In den Schulen werden Online-Kurse eingeführt und umgesetzt. Die Entwicklung und die Herstellung von digitalen Lernkonzepten werden außerdem erschwinglicher.
2000 – Das sogenannte E-Learning hält Einzug in die Unternehmen. Diese Schulungsmethode ermöglicht es sowohl neuen als auch erfahrenen Mitarbeitern, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und zu verbessern, wann- und wo immer es für sie am besten passt.
Der Begriff „Digital Upskilling“ bezieht sich dabei entweder auf die Weiterbildung von Mitarbeitern oder auf die Verbesserung digitaler Lösungen in der Geschäftswelt. Dabei geht es nicht nur um Weiterbildungen im IT-Bereich, sondern auch um jede andere Sparte eines Unternehmens – von automatisierten Vorgängen bis hin zur strategischen Personalplanung. „Digital Upskilling“ ermöglicht es jedem, sich zugunsten des Handelns, des Denkens und des Erfolges in der Geschäftswelt, das neueste Wissen anzueignen.
„Nach Schätzungen des Weltwirtschaftsforums werden bis 2022 mehr als die Hälfte aller Arbeitnehmer (54 %) eine umfangreiche Umschulung benötigen.
Zusammenfassend bedeutet dies, dass Sie in der Lage sein müssen, sich an eine technologiebasierte Welt anzupassen, damit Sie in Zukunft keine Qualifikationsdefizite aufweisen, die Sie sonst überflüssig machen könnten.
Die Maschinen kommen nicht, um Ihnen Ihre Arbeit wegzunehmen, sondern um Ihnen zu helfen, sich weiterzubilden.
Das digitale Zeitalter hat uns eine ganze Reihe an Möglichkeiten für unsere Ausbildung, unsere berufliche Weiterentwicklung und vieles mehr beschert. „Digital Upskilling“ kann Ihnen dabei helfen, diese Möglichkeiten optimal zu nutzen. Es ist also an der Zeit, Ihre Angst vor Spitzentechnologien wie KI oder Big Data zu überwinden und die Vorteile zu nutzen, die sie mit sich bringen – vorausgesetzt, Sie wissen, wie man sie richtig einsetzt. Während prozessorientierte Maschinen bestimmte Fähigkeiten und Aufgaben innerhalb eines Arbeitsvorgangs automatisieren werden, werden andere Kompetenzen wie Problemlösung, soziale Kompetenzen, Analyse, Konfliktlösung usw. dem Menschen überlassen bleiben. Dies sind gute Gründe, um über eine Weiterbildung im Bereich digitale Fähigkeiten nachzudenken.
Denken Sie daran, dass nicht nur Geringqualifizierte in Zukunft neue Kompetenzen im digitalen Bereich erwerben werden müssen. Fast alle Branchen werden einen Weg finden müssen, um Qualifikationslücken durch “Digital Upskilling“ zu schließen.
Im Folgenden finden Sie einige Beispiele für „Digital Upskilling“, die von verschiedenen Branchen genutzt werden, um Entlassungswellen zu entgehen.
Blockchain-Programmierfähigkeiten
Im Jahr 2020 erlangten Blockchain-Kompetenzen eine größere Bedeutung. Das Weltwirtschaftsforum schätzt, dass bis 2027 ein Zehntel des weltweiten BIP in der Blockchain gespeichert sein wird. Daher ist es anzunehmen, dass Fähigkeiten im Bereich Blockchain und Kryptowährungen in Zukunft sehr gefragt sein werden. Blockchain-Kenntnisse lassen nun verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Branchen entstehen. Laut dem Blockchain Council gibt es fünf Branchen, die in Zukunft von diesen Blockchain-Fähigkeiten beeinflusst werden:
- Der Bankensektor
- Die Immobilienbranche
- Die Gesundheitsbranche
- Der juristische Sektor
- Die Krypto-Börsenbranche
Um sich zu einem Blockchain-Entwickler weiterzubilden, benötigen Sie eine Kombination aus Fachkenntnissen aus den Bereichen Computer Networking, Datenstrukturen, Algorithmen und Kryptografie.
Entwicklung künstlicher Intelligenz
Laut VOX EU wird Künstliche Intelligenz (KI) wahrscheinlich mehr neue Arbeitsplätze schaffen als alte kosten. Der Informatiker Dr. Andrew Ng hat KI als etwas beschrieben, das ähnlich wie Elektrizität, die ganze Welt beeinflusst. Die Qualifikationslücke in diesem Bereich ist groß und sowohl Arbeitgeber als auch Institutionen bemühen sich darum, sich in diesen spannenden neuen Technologien weiterzuentwickeln.
Einem von LinkedIn erstellten Bericht über die Beschäftigungsaussichten zufolge, ist die Zahl der Einstellungen im Bereich künstliche Intelligenz in den letzten vier Jahren um 74 % gestiegen. Zu den Branchen, in denen Fähigkeiten im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz gefragt sind, gehören:
- Medizin
- Robotik
- Maschinenbau
- Informationsmanagement
- Militär
- Marketing
Als angehender KI-Fachmann müssen Sie sich fundierte Kenntnisse in den Bereichen Programmierung, Softwaredesign, Statistik und Ingenieurwesen, usw. aneignen.
UX/UI Design
Laut Statista.com gab es am 2. Januar 2021 über 1,83 Milliarden Webseiten im Internet. Fast jede Art von Unternehmen benötigt heute eine Online-Präsenz. Damit sind Kenntnisse im Bereich UX/UI Design in allen Branchen nützlich. Das wiederum wirkt sich direkt auf die erforderlichen digitalen Kenntnisse aus, mit denen Webseiten weiterhin interaktiv und visuell ansprechend gestaltet werden. UX/UI-Designer verfügen über diese Kenntnisse.
Laut einem Artikel der Online-Kursplattform Coursera, werden UX/UI-Designer in Zukunft folgende Kenntnisse erweitern müssen :
- Grundlegende Kenntnisse im Bereich Nutzerforschung und Persönlichkeitsentwicklung
- Nutzertests
- Wireframing und Prototyping
- Informationsarchitektur
- Etc.
Kenntnisse im Bereich Cloud-Computing
Laut T4 Research hat Cloud Computing im Jahr 2021 einen Marktanteil von 406 Mrd. USD und man geht davon aus, dass er auf 663 Mrd. USD ansteigen wird. Den technologischen Nutzen, den Cloud Computing bietet, ist ein Segen für Unternehmen aller Größen – kleine, mittlere und große. Die Vorteile des Cloud Computing für Unternehmen allein sind definitiv ein guter Grund, sich in dem aufstrebenden Bereich des Cloud-Computings weiterzuentwickeln.
Wenn Sie erwägen, sich selbst oder Ihre Mitarbeiter im Bereich des Cloud Computing weiterzubilden, finden Sie im Folgenden die künftig gefragten Qualifikationen in diesem Sektor:
- Strukturierung und UI-Design
- Wartung der Cloud-Infrastruktur.
- Webdienste und APIs
- IT- und Datensicherheit
- Migration von Daten
Ihre Branche ist nicht dabei?
Sie können Ihre Branche oder Ihren Sektor nicht in der obigen Liste finden? Möchten Sie mehr länderspezifische Fähigkeiten? Nutzen Sie diese Datenquelle, um einen Einblick darüber zu erhalten, wie Sie sich für das Jahr 2022 je nach Branche, Sektor oder geografischem Standort digital weiterbilden können.
Profitieren Sie davon, indem Sie die digitale Qualifikationslücke mit smartPeople proaktiv schließen
Steigern Sie die Produktivität Ihres Unternehmens, indem Sie die Initiative ergreifen. Schließen Sie die aufkommenden digitalen Lücken, indem Sie Ihre Mitarbeiter weiterbilden.
Erfahren Sie mehr über smartPeople und seine Möglichkeiten in Bezug auf Weiterbildungen im digitalen Bereich auf einem kostenlosen Datenblatt.
Erkennen Sie die Anzeichen für Qualifikationslücken in Ihrem Unternehmen.
„Es ist nicht die stärkste Art, die überlebt, auch nicht die intelligenteste, sondern diejenige, die sich am besten an Veränderungen anpassen kann.“ – Charles Darwin
Diese Beobachtung von Charles Darwin aus dem 19. Jahrhundert ist auch heute noch aktuell. Unternehmen werden sich an innovative Technologien und moderne Geschäftspraktiken anpassen müssen, um der Konkurrenz auch in Zukunft voraus sein zu können. Dazu müssen Sie jedoch zunächst die Unterschiede zwischen den künftig gefragten Fähigkeiten ermitteln und sie mit den aktuell vorhandenen Fähigkeiten in Ihrem Unternehmen vergleichen. Diese Lücke wird als Qualifikationslücke bezeichnet.
An Qualifikationsdefiziten hat niemand Schuld und sie sind auch nicht das Ergebnis von Unzulänglichkeiten. Ihre Entstehung ist ganz normal und sie sind durch technologische, wirtschaftliche, soziale und andere Veränderungen bedingt, mit denen man nur schwer Schritt halten kann. Um ihre Mitarbeiter auf dem Weg zur digitalen Transformation zu begleiten, müssen Führungskräfte die Qualifikationslücke identifizieren und ihre Mitarbeiter dann ausreichend schulen und digital weiterbilden. Nachfolgend finden Sie drei Möglichkeiten, um Qualifikationslücken mit digitalem Schulungsbedarf zu identifizieren.
Langsame Bearbeitung oder Lieferprobleme
Wenn ein Team ständig Projektfristen versäumt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Mitarbeiter nicht für die Verwendung neuerer Technologien geschult wurden, die für viele Aufgaben derselben Art erforderlich sind. Ein gutes Beispiel dafür wären Ingenieure, die veraltete Programmiersprachen verwenden, anstatt etwas über modernere Codes und Methoden zu lernen.
Schwierigkeiten beim Lösen von Problemen
Stellen Sie sich das einmal vor: Riesenprobleme aus der Vergangenheit (erinnern Sie sich, wie das war, wenn man in einem anderen Land studieren wollten oder man seine Steuern berechnen und bezahlen musste) können jetzt mit ein paar Klicks gelöst werden.
Wenn Sie also das Gefühl haben, dass es Ihren Mitarbeitern an Problemlösungskompetenzen mangelt, kann „Digital Upskilling“ die Lösung sein und ihnen dabei helfen, die Produktivität und die Zufriedenheit am Arbeitsplatz zu steigern.
Ständig fehlende Motivation
Der technologische Wandel vollzieht sich heute sowohl schnell als auch unvorhersehbar. Daher fühlen sich Mitarbeiter ständig demotiviert, wenn sie nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um den neuen und aufkommenden Marktanforderungen gerecht zu werden. Wenn man ihnen hilft, sich die entsprechenden Fähigkeiten anzueignen, werden sie eher motiviert sein, sich weiter zu verbessern, was die Produktivität steigern dürfte.
Wie man Qualifikationslücken in der heutigen Geschäftswelt erkennt
Home-Office oder hybride Arbeitsplatzmodelle müssen keine Herausforderung für Ihr Unternehmen darstellen. Laden Sie sich den HRForecast-Leitfaden mit Tipps für die Weiterbildung von Mitarbeitern herunter.
Wie kann HRForecast Ihnen helfen?
HRForecast hilft Ihnen dabei, Mitarbeiterschulungsprogramme auf die Entwicklung der benötigten Fähigkeiten auszurichten. Darüber hinaus verschafft HRForecast Ihnen einen angemessenen Überblick über die Qualifikationslückenanalyse. Diese beinhaltet auch Beispiele für die Durchführung einer Qualifikationslückenanalyse, den Umfang der Qualifikationslücke und die Möglichkeiten zur Schließung dieser Lücke.
Mit „Digital Upskilling“, einem der besten Instrumente, mit denen ein Unternehmen sich ausstatten kann, können wir von HRForecast Ihnen dabei helfen, von manuell erstellten Tabellenkalkulationen zu einem zentralisierten Arbeitsbereich überzugehen. in dem immer Lösungen zur Verfügung stehen und in dem die nächsten Schritte klar definiert sind.
Testen Sie noch heute die smartPeople-Plattform und beginnen Sie mit dem Aufbau zukunftssicherer Fähigkeiten und Kompetenzen.
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